Können sich Sanktionen gegen Russland auf ETF-Sparpläne auswirken?

Wie sich die Russland-Sanktionen auf ETF Sparpläne auswirken und was Du tun solltest, hängt davon ab, in welche ETFs Du mit einem Sparplan investiert hast. Direkte Auswirkungen haben die Sanktionen, wenn Du Dich für einen ETF auf russische Aktien entschieden hast. Gegenwärtig sind fünf ETFs auf Russland an deutschen Börsen handelbar, die alle sparplanfähig sind. Alle diese Sparpläne zeigen aktuell ein starkes Minus:

Langfristig ist nicht damit zu rechnen, dass sich die Situation in Russland entspannt. Die Wirtschaft und die Finanzen befinden sich aufgrund der Sanktionen im Keller. Hast Du einen Sparplan auf einen russischen Aktienindex, ist es tatsächlich sinnvoll, ihn zu kündigen und nicht mehr weiter zu besparen. Du hast dann zwar den Sparplan gekündigt, doch hast Du Deine Anteile noch im Portfolio und wirst damit weitere Verluste erleiden.

Um den Schaden zu begrenzen, wird es Zeit, Deine Anteile zu verkaufen und einen Sparplan auf einen ETF auf ein anderes Land, ein bestimmtes Thema oder eine Branche zu eröffnen.  


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Situation in der Ukraine

Die Situation in der Ukraine ist desolat. Ganze Städte wurden zerstört. Die Wirtschaft und der Finanzsektor befinden sich am Boden. Millionen von Menschen haben das Land bereits verlassen. Es wird lange dauern, bis sich die Situation in der Ukraine wieder entspannt. Ein Ende ist nicht in Sicht. Es bedarf vieler Jahre oder Jahrzehnte, bis die Wirtschaft wieder aufgebaut ist. Allerdings wirkt sich die Situation in der Ukraine nicht direkt auf Sparpläne aus, da es keine Ukraine ETFs gibt. Es gibt zwar drei an deutschen Börsen handelbare ETFs auf Osteuropa, doch Aktien aus der Ukraine sind darin nicht enthalten.

Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland auf internationale ETFs

Die Sanktionen gegen Russland wirst Du spüren, wenn Du auf diesen Fonds einen Sparplan eröffnet hast:

iShares MSCI Eastern Europe Capped UCITS ETF ISIN IE00B0M63953, WKN A0HGWB

Die Rendite liegt aktuell bei -65,83 Prozent. Dieser Verlust ist darin begründet, dass Russland mit 57,81 Prozent den Hauptanteil der vertretenen Länder ausmacht. Hier hilft nur noch, den Sparplan zu kündigen und die Anteile zu verkaufen.

Die anderen beiden Osteuropa ETFs schließen Russland von vornherein aus und verzeichnen gegenwärtig eine schwach positive Rendite.

Hast Du einen MSCI World Sparplan, kannst Du aktuell von einer positiven Rendite profitieren. Es gibt 18 an deutschen Börsen gehandelte ETFs auf den MSCI World, die alle eine Rendite von mehr als 18 Prozent aufweisen. Du musst keine Auswirkungen der Sanktionen befürchten, da keine Aktien aus Russland enthalten sind.

Ähnlich sieht es aus, wenn Du Dich für einen Sparplan auf den FTSE All-World entschieden hast, denn auch in diesen ETFs sind keine Russland-Aktien enthalten. Die beiden ETFs, die auf diesen Index handelbar sind, verzeichnen eine positive Rendite von mehr als 14 Prozent.

Verschiedene Schwellenländer ETF enthalten auch Aktien aus Russland. ETFs auf den MSCI Emerging Markets verzeichnen gegenwärtig eine negative Rendite. Da Russland nur zu einem geringen Teil enthalten ist, besteht noch kein Grund dafür, den Sparplan zu kündigen und die ETF-Anteile zu verkaufen. Langfristig ist eine Kurserholung möglich.

Hast Du in einen Sparplan auf den MSCI All Country World (ACWI) Index investiert, ist die Rendite aktuell positiv. Du musst Dich also nicht um die Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland sorgen.

Profitieren vom Cost-Average-Effekt

Mit einem ETF-Sparplan profitierst Du vom Cost-Average-Effekt, was auch unabhängig von den Sanktionen der Fall ist. Für Deine Sparrate wird eine größere Anzahl an ETF-Anteilen gekauft, wenn der Kurs niedrig ist. Liegt der Kurs hoch, werden weniger ETF-Anteile gekauft. Langfristig sammelst Du eine große Zahl an Anteilen auf Deinem Depot.

Du profitierts von der Kursentwicklung und zusätzlich oft noch von einer guten Dividende, abhängig vom Index. Du musst also nicht daran denken, Deinen Sparplan zu kündigen und Deine Anteile zu verkaufen. Das solltest Du nur tun, wenn Du Dich für einen Russland ETF oder Osteuropa mit russischen Aktien entschieden hast.

Auswirkungen der Sanktionen auf andere Länder

Die Krise in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland wirken sich nicht nur direkt auf Russland aus. Hast Du einen Sparplan auf einen DAX-ETF, wirst Du aktuell ebenfalls Kursverluste feststellen. Die DAX-ETFs verzeichnen gegenwärtig Renditeverluste von ca. 3 Prozent, doch langfristig ist mit einer Erholung zu rechnen. Auf keinen Fall solltest Du Deinen Sparplan kündigen und die Anteile verkaufen, da längerfristig mit einer Erholung zu rechnen ist.

Die Situation in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland schwächen die gesamte Wirtschaft, was Du auch an den rasant gestiegenen Preisen für Öl und Gas feststellen kannst. Die Preise vieler Rohstoffe sind nicht erst aufgrund der Sanktionen, sondern schon seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine gestiegen. Die Entwicklung der Erdöl-Preise spricht eine klare Sprache. Ein Barrel Erdöl der Nordsee-Sorte Brent kostet bis zu 111,72 US-Dollar. Das ist der Höchststand seit Anfang 2014. Ein Barrel Öl der US-Sorte WTI kostet mehr als 110 US-Dollar, so viel wie seit 2013 nicht mehr. [1]

Auch die Inflation steigt weiter, sie liegt gegenwärtig bei ca. 5,1 Prozent. Die Verluste beim DAX liegen jedoch nicht an den Sanktionen, sondern an der aktuellen Situation an den Börsen. Viele Aktionäre, darunter auch institutionelle Anleger, verkaufen ihre Aktien aus Angst vor Verlusten. Das führt auch zu Kurseinbrüchen beim DAX.

Verbannung russischer Aktien aus ETFs

Einige Indexanbieter, darunter der Platzhirsch MSCI World, haben sich entschieden, Russland-Aktien aus ihren Indizes zu entfernen. Dabei handelt es sich nicht um politische Sanktionen, doch wirken sich die Sanktionen gegen Russland indirekt auf die Entscheidung der Index-Anbieter aus. Positiv ist das für die ETFs auf diese Indizes und für die Sparpläne. Da russische Aktien aus den Indizes entfernt werden, können sie die Kurse nicht mehr nach unten reißen. Ab dem 9. März 2022 sollen in den Indizes von MSCI keine russischen Aktien mehr enthalten sein.

Der Index-Anbieter MSCI wurde durch kritische Rückmeldungen von Börsen, Brokern, Händlern und Investoren zu dieser Entscheidung veranlasst. Auch der Index-Anbieter FTSE Russell will ab dem 7. März 2022 alle russischen Aktien aus seinen Indizes verbannen. Die deutschen Fondsgesellschaften Union Investment und DWS wollen russische Aktien ebenfalls aus ihren Portfolios nehmen. Hast Du einen Sparplan auf einen ETF von einem solchen Anbieter, solltest Du die Sparraten nicht aussetzen, da Du vom Cost-Average-Effekt profitierst und die Kurse solcher Indizes langfristig wieder steigen können [2].

Auf welche ETFs lohnt sich angesichts der Sanktionen aktuell ein Sparplan?

Es lohnt sich auch jetzt noch, einen ETF Sparplan auf

  • MSCI World als Weltaktienindex
  • MSCI Emerging Markets
  • MSCI All Country World Index (ACWI)
  • FTSE All-World

zu eröffnen, da Du von einer breiten Risikostreuung profitierst und die Rendite sich langfristig gut entwickeln kann. Angesichts der steigenden Gaspreise kannst Du auch in einen Erneuerbare Energien ETF mit einem Sparplan investieren.

Die Nachfrage nach Erneuerbaren Energien wächst, bedingt durch die steigenden Gas- und Ölpreise. Da die Preise für Rohstoffe aufgrund der Situation in der Ukraine und der Sanktionen gegen Russland gestiegen sind, ist auch eine Investition in einen ETF auf Grundstoffe sinnvoll. Diese ETFs sind nicht zu verwechseln mit den Rohstoff ETFs. Du investierst nicht in Rohstoffe, sondern in Unternehmen, die mit der Gewinnung oder Verarbeitung von Grundstoffen beschäftigt sind. Aktuell verzeichnen diese ETFs eine Kurssteigerung.

Fazit: ETF-Sparplan nicht aufgrund der Sanktionen gegen Russland kündigen

Immer mehr Länder verhängen aufgrund des Kriegs in der Ukraine Sanktionen gegen Russland. Hast Du in einen ETF Sparplan auf Russland investiert, solltest Du ihn kündigen und Deine ETF-Anteile verkaufen. Langfristig ist keine Erholung in Sicht. Auch bei einem ETF auf Osteuropa ist es sinnvoll, zu kündigen und die Anteile zu verkaufen, wenn er Russland-Aktien enthält. Einige ETF-Emittenten entfernen russische Aktien aus ihren Indizes. Auf einen ETF auf einen solchen Index kannst Du weiterhin einen Sparplan eröffnen und langfristig trotz der Sanktionen von einer guten Entwicklung profitieren.

Quellen:




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